Astrologie

Wenn mich jemand nach meinem Sternzeichen fragt, dann nenne ich einfach irgend eines und dann kommt eist ein „Ja, du bist ein typischer Löwe.“ Obwohl ich das gar nicht bin, ich bin nämlich Widder. Warum ich Widder bin ist klar, die Sonne stand als ich das Licht der Welt erblickte im Widder. So wurde das einmal vor vielen, vielen Jahren in der Astrologie festgelegt. Was man für ein Sternzeichen (genauer: Tierkreiszeichen) ist kann man ganz einfach z.B. bei „http://www.astroviewer.de/interaktive-sternenkarte.php“  herausfinden. Man stellt Datum und Zeit auf den Geburtstag 12:00 Uhr und schaue nach wo die Sonne steht.

„Moment mal!“ rufen jetzt die, die mich persönlich kennen. „Ich weiss, du bist Stier! Das kann doch nicht sein.“
Nun, das ist einerseits richtig, andernseits falscher wie es kaum sein kann. Als die Astrologie sich herausgebildet hat, da wusste man noch nichts von der Präzession. Grob gesagt beschreibt das das Taumeln eines Kreisels. In diesem Fall ist die Erde der Kreisel, bei dem die Achse einmal in knapp 26.000 Jahren rund herum taumelt. Man kennt ja den Winkel von 23,5°. Als die ersten Astrologen die Sternzeichen festgelgt haben, da passte es. Nun sind wir etwa 2500 Jahre weiter und auch die Erdachse hat sich gegenüber den Sternbildern verschoben. Somit sind die Sternzeichen in der Nacht zwar schön an zu schauen, ansonsten aber völliger Quatsch

Dann nehmen wir uns einmal die Planeten vor. Jupiter steht im 2. Haus und Mars konjungiert mit der Venus. Pluto wurde allerdings erst 1930 entdeckt, nachdem man erstmal seine Bahn berechnet hat, weil er andere Objekte beeinflusste. Also müßte alles vor 1930 falsch sein, ist es nach Astrologen aber nicht. In jüngster Zeit kamen noch ein paar Brocken dazu, Ceres und Vesta z.B. Und viele andere Zwergplaneten die größer sind als die genannten nicht. Die haben aber auch nicht so tolle Namen, sondern heisen eben 2002 MS4, was eben nichts mehr mit Mystik gemein hat. Von denen die man noch gar nicht entdeckt hat rede ich noch nicht mal.

Nicht vergessen sollten wir auch den Mond. Warum soll der einen Einfluß haben, je nach dem ob er voll ist, oder nur eine Sichel? Jeden Tag oder Nacht zieht er seine Bahn über den Himmel. Monat für Monat, Jahr für Jahr. Immer mit der gleichen Schwerkraft. Sollte diese abgesehen von Ebbe und Flut etwas bewirken können, dann müßte man den Mond astrologisch für jede exakte Sekunde berücksichtigen. Kennt jemand ein Horoskop, das auf die Sekunde genau erstellt wurde? Man wird schwerlich eines finden. Nicht einmal das Mondlicht wird berücksichtigt, denn wenn der Vollmond eine Wirkung haben soll, dann hat er diese bei dicken Wolken nicht mehr. Logisch, kommt kein Licht durch. Auch die Wetterdaten spielen in der Astrologie absolut keine Rolle.

Nun haben wir ein Horoskop, basierend auf willkürlich ausgewählten Objekten in unserem Sonnensystem, eingebettet in beliebig zusammen gewürfelten Sternkonstellationen an Fixsternen. Wobei diese ja auch nicht mal wirklich fix sind, sondern sich ganz schön flott durch die Galaxie bewegen. Obwohl wir deren Bewegung durch die wahnsinnige Entfernung nur messen, aber nicht mit dem Auge wahrnehmen können. Eine 747 in 10.000m Höhe sieht auch nicht schnell aus, aber Hallo langsam ist sie auch nicht gerade. Auch das wird von der Astrologie unter den Teppich gekehrt.

Die Astrologie ist streng genommen ein Teil der Psychologie. Warum das ist, erläutere ich gerne. Ein Astrologe muss gute Menschenkenntnis haben, um auf sein gegenüber eingehen zu können. Er muss den „Kunden“ abschätzen können und auch bewerten. Damit kann er nun ein plausibles Profil erstellen. Allerdings trifft das auf alle zu, aber der Kunde fühlt sich sehr persönlich angesprochen.

Für die astrologische Vorhersagen gilt ähnliches. Mit viel Gebimsel wird viel verkündet. Kann ich auch, ich sage hier und jetzt für 2016 ein Erdbeben der Stärke min. 7,0 vorher. Auserdem einen Terroranschlag und ein Schiffsunglück. Nächstes Jahr um die Zeit dürft ihr nachprüfen was eingetroffen ist, bei Treffern dürft ihr mir ein Bier ausgeben.
Die „seriösen“ Astrologen machen dutzende Vorhersagen, Treffer werden dann hoch bejubelt, Nieten nicht erwähnt. Auch eine Taktik. Es gab sogar einmal eine Wette, bei der ein Journalist bessere Treffer für die Zukunft erzielen konnte, als Astrologen. Astrologen schwurbeln ins Blaue hinein, der Journalist machte logische Überlegungen über das Zeitgeschehen und hatte damit mehr Treffer. Die Astrologen halten sich zu allgemein, Erdbeben passieren oft, Herrscher danken ab und Krieg gibt es sowieso immer.
Erstaunlich war auch, daß kein einziger Mensch den Rücktritt des Papstes aus den Sternen und Planeten lesen konnte. Immerhin war dies ein Ereignis, das die (christliche) Welt in Erschütterung versetzte. Sowas müßte doch schon vorher erkennbar gewesen sein.

Was sagen nun Horoskope und astrologische Vorhersagen mit diesem wissen aus? Nichts. Oder doch, es sagt aus, dass es ein paar clevere Menschen (Astrologen) gibt, die den nicht ganz so cleveren Menschen (Menschen) das Geld aus der Tasche ziehen können und sich eine goldene Nase daran verdienen. Es ist unglaublich, wieviel Bücher und andere Medien zu diesem Thema versilbert werden. Nicht weil es diesen Unsinn gibt, sondern weil es so viele dumme unwissende Menschen gibt. Man kann immer wieder den guten alten Einstein zitieren: „Es gibt zwei Dinge die sind Unendlich. Das Weltall und die Dummheit der Menschen, doch beim Weltall bin ich mir nicht sicher.“

Horoskop

Meine Vorhersage für 2016. MAn sieht deutlich, da kommt was auf uns zu.

Peterchens Mondfahrt

Es ist nicht lange her, da saß ich mit meiner besseren Hälfte auf dem Balkon und schaute dem Mond beim aufgehen über die Hügel zu. Ich wusste das am nächsten Tag Vollmond sein würde, also beschloß ich dies mit meiner Kamera fest zu halten. Flugs auf die Uhr geschaut, kurz nach halb zehn abends. Am nächsten Tag wurde abends die Kamera aufs Stativ geschraubt, die Ferndbedienung nochmal getestet und Speicherkarte und Akku nochmal kontrolliert. Nichts sollte dem Zufall überlassen sein. Dann begann das Warten. Und warten… Warten… Warten…

Moment mal! Auf einmal durchfuhr mich ein Geistesblitz, wie konnte ich nur so blöd sein? Ich hatte mein gesamtes naturwissenschaftliche Wissen vergessen, aber dann fiel es mir wieder ein. Ich stellte folgende Überlegung an: Wenn der Mond 28 Tage von Vollmond zu Vollmond braucht, dann verschiebt sich die Mondphase in 24 Stunden um 24/28 Stunden. Oha, also geht er wohl eine dreiviertel Stunde und ein bischen später auf. Und so war es dann auch.

Als der Mond dann durch die Bäume schimmerte ging es los. Ich machte Foto um Foto, immer mit einer anderen Einstellung. Man darf nicht unterschätzen wie schnell der Mond ist, also hieß es sehr zügig zu arbeiten, ohne ihn Hektik zu verfallen. Ich versuchte es mit vielen Kombinationen aus Blende, Verschlußzeit und ISO-Einstellung. Ich kannte noch von der analogen Knipserei folgenden Sachverhalt: Je lichtempfindlicher ein Film ist (höherer ISO-Wert), desto größer sind die Körner des Silberbromids und desto grieseliger wird das entwickelte Bild. Damals hatte ich Filme mit ISO 200 in Gebrauch und auch bei dieser Aktion bewegte ich mich nur zwischen ISO 100 – 400, denn der technische Hintergrund bei einer DLSR ist zwar ein anderer, aber der Effekt ist der gleiche.

Nun denn, irgendwann war der Mond vollständig über den Bäumen in der „freien Luft“ und ich konnte mein Werk am Display bewundern. Dies diente nur mal als gaaaanz grobe Orientierung, genau würde ich es erst am PC sehen. Insgesamt habe ich 54 Fotos gemacht, 50 davon waren nicht zu gebrauchen. Zu hell, zu dunkel, zu unscharf (der Mond bewegt sich schnell, habe ich das schon erwähnt?), zu sonstwas. Aber 4 Fotos waren zu gebrauchen, von denen ich das beste aussuchte und nur noch den Rand beschneiden mußte. Persönlich bin ich der Meinung, die Baumzipfel reissen es raus, dadurch hat das Foto etwas mehr Wirkung und wird vom Foto zum Bild. Das möchte ich euch jetzt natürlich nicht vor enthalten.

VollmondAufgenommen mit einer Sony Alpha 65, f/9,0 1/200s, ISO 100

Bleibt nur noch die Frage, was hat das jetzt mit Peterchens Mondfahrt zu tun? Mein Name ist nicht Peter. Zum Mond fährt man nicht, sondern fliegt mit einer Rakete. Selbst war ich dort auch noch nicht, somit bleibt nur noch der Mond. Aber der war da.