Wenn man mit offenen Ohren durch die Straßen paced, dann hört man die Kids, aber auch die Erwachsenen immer mehr, die kein deutsch mehr können. Well, diese Menschen können schon noch deutsch und selbst mir passiert es auch immer wieder. Alle Nase lang rutschen einem Wörter über die Zunge, die eigentlich nicht deutsch sind, manchmal englisch, manchmal auch nur dass es sich englisch anhört. Es geht mir um anglizismen und denglisch. Viele finden es voll cool ständig mit denglischen Wörtern um sich zu werfen. Natürlich benutze ich auch manchmal englische Wörter weil sich diese etabliert haben, aber meistens sage ich zum Computer Rechner, weil er exactly das tut: rechnen. Wenn ich daran arbeite, z.B. einen Blog verfasse ist es eine Mühle und wenn ich happy bin ist mein Rechner eine Möhre.
Oder nehmen wir unser mobiles Telefon. Einst war es ein Handy, was im englischen zwar keinen Sinn ergibt, sich mittlerweile aber als deutsches Wort eingenistet hat. Anyway, es ist halt so, man muss nur im Ausland aufpassen was man sagt. Heutzutage hat aber kein Mensch mehr ein Handy, heute hat man ein Smartphone. Was an diesem Ding schlau sein soll erschließt sich mir aber dann auch nicht so ganz. Ständig chillen die Jungen mit dem Smartphone in der Hand, reden tun sie dabei nicht, warum auch, es gibt genug Applications die einem bei halbwegs vernünftiger Connection die Kommunikation ermöglichen.
Selbst meine eigenen Oldies sind nicht davor gefeit. Meine Mum hat jetzt einen E-Bookreader, den sie in der Buchhandlung beim Sale günstig abgegriffen hat. Der Speed ist nicht der beste, aber für ein Modell das nicht mehr up to date ist absolut top. Es tut was es soll und blättern funktioniert in bester Performance. Meistens blättert man ja, also ist der Rest nicht ganz so wichtig. Dann sitzt sie ganz relaxt in ihrem Sessel und vergnügt sich mit Krimis. Das ist schon praktisch, keine overfilled Regale, kein Streß beim einkaufen, das geht alles online ganz gut über das WLAN.
Ich selbst mache auch viel über das Internet. Ganz comfie von der Couch aus shoppen, das hat was. Schnell sind die Preise auf verschiedenen Homepages verglichen, der günstigste ist auch gleich gefunden. Von den Search-Engines die einem den günstigsten Preis und wegen mir gleich noch ein Rating der Händler anbieten nehme ich gerne Abstand. Zu oft ist das doch nur cheaten der Händler, der beste Preis wurde gegen Geld gekauft. Das lasse ich mir doch nicht gefallen, das gibt einen dicken, fetten Dislike. Obwohl… Eigentlich it’s not my business.
Bei Kleidung und Food sieht es schon wieder etwas anders aus. Bei einem schönen Citywalk in die Schaufenster blicken, irgendwo einen Cappuchino genießen, das hat was. Zur Not tut es auch mal ein Coffee to go. Blöd ist nur unsere Wohnlage, da fahre ich lieber mit dem Auto als mit dem Bike. Auch die Einkäufe lassen sich dort besser verstauen als in Sidebags. Und mit Inlineskates ist das fast ganz unmöglich. Wenn es weiter weg zum bummeln geht, dann kann man ja Park-and-Ride nutzen und mit einem Ticket für die Linie 3 mit der Subway nach Stuttgart fahren.
Wäre für die tägliche Arbeit auch nicht schlecht, aber im Schichtbetrieb mit sehr schlechter Anbindung kann ich das ganz easy vergessen. Einen Chauffeur kann ich mir als Assistent of Facility-Management nicht leisten, das kann nur der Boss. Oder wie man heute sagt, der CEO (Chief Executive Officer). Wenigstens bin ich c/o meines Modellflugvereines, doch leider habe ich davon keinen einzigen Vorteil. Was fragt sich der Leser, c/o? Das heisst „care of“ und stand wirklich so bei meiner Home-Address, als das Amtsgericht meine Eintragung als Vorstand bestätigt hat. Also nicht einmal die Staatsorgane halten sich an die Amtssprache. Wo soll das noch hinführen…
Das führt zu einer Aufweichung der deutschen Sprache. Überall findet man nur noch Light-Produkte, Flatrates und Event-Manager. Das muss doch nicht sein, denn in good ol‘ Germany darf man doch die Landessprache anwenden. So schlimm ist deutsch dann doch auch wieder nicht. Natürlich, andere Sprachen sind schöner, höre man sich mal französisch an, aber von polnischem oder arabischen Sound will ich das jetzt nicht behaupten.
All in all kann man schon sagen, das wir zu viele Anglizsimen und denglisch benutzen und die englischen Phrases auch noch falsch anwenden. Wenn man die „zeitgerechte Lieferung“ in „gerade noch rechtzeitig“ umtauft und übersetzt, ja dann kommt Just-In-Time heraus. Wir leben eben in einer Welt, in der alles durchgestylt werden muss, nicht nur der Body, sondern auch die Sprache. Nun könnte man sagen „eine Sprache wandelt sich im Laufe der Zeit“, was durchaus stimmt. So wurde aus der Hure was einst Herrin bedeutete, ein Beruf mit sehr anzüglichem Charakter. Immerhin, dieses Wort wandelte sich innerhalb der gleichen Sprache, im Gegensatz zu den Wörtern die zusätzlich hinzukommen.
Eine perfekte Lösung für dieses Problem gibt es natürlich. Schaffen wir alle Sprachen ab und sprechen nur noch schwäbisch. Weil schwäbisch isch halt a scheene Schproch, rund und wenn mrs ko dem französischa Singsang. S gibt so scheene Wördr wie „Bombobabierle“, „Muggabaddschr“ oder „Herrgottsbscheisserle“. No gibts halt koi Home Office meh, sondrn mr schafft dhoim. Aus Heavy Metal wird oifach gscheite Musik und mitm Rechnr gibts koin Download, sondrn uff dr Mühle schpeichern. A Action-Cam isch no a klois Kamerale und aus X-Mas wird no wiedr Weihnachta.
In dem Sinne beende ich diesen Post, schließlich gibt es noch ein life neben WordPress und das sagt mir: Shutdown Computer.
Der Union Franz