Miederwaren, Meeting, Muggabaddschr

Wenn man mit offenen Ohren durch die Straßen paced, dann hört man die Kids, aber auch die Erwachsenen immer mehr, die kein deutsch mehr können. Well, diese Menschen können schon noch deutsch und selbst mir passiert es auch immer wieder. Alle Nase lang rutschen einem Wörter über die Zunge, die eigentlich nicht deutsch sind, manchmal englisch, manchmal auch nur dass es sich englisch anhört. Es geht mir um anglizismen und denglisch. Viele finden es voll cool ständig mit denglischen Wörtern um sich zu werfen. Natürlich benutze ich auch manchmal englische Wörter weil sich diese etabliert haben, aber meistens sage ich zum Computer Rechner, weil er exactly das tut: rechnen. Wenn ich daran arbeite, z.B. einen Blog verfasse ist es eine Mühle und wenn ich happy bin ist mein Rechner eine Möhre.

Oder nehmen wir unser mobiles Telefon. Einst war es ein Handy, was im englischen zwar keinen Sinn ergibt, sich mittlerweile aber als deutsches Wort eingenistet hat. Anyway, es ist halt so, man muss nur im Ausland aufpassen was man sagt. Heutzutage hat aber kein Mensch mehr ein Handy, heute hat man ein Smartphone. Was an diesem Ding schlau sein soll erschließt sich mir aber dann auch nicht so ganz. Ständig chillen die Jungen mit dem Smartphone in der Hand, reden tun sie dabei nicht, warum auch, es gibt genug Applications die einem bei halbwegs vernünftiger Connection die Kommunikation ermöglichen.

Selbst meine eigenen Oldies sind nicht davor gefeit. Meine Mum hat jetzt einen E-Bookreader, den sie in der Buchhandlung beim Sale günstig abgegriffen hat. Der Speed ist nicht der beste, aber für ein Modell das nicht mehr up to date ist absolut top. Es tut was es soll und blättern funktioniert in bester Performance. Meistens blättert man ja, also ist der Rest nicht ganz so wichtig. Dann sitzt sie ganz relaxt in ihrem Sessel und vergnügt sich mit Krimis. Das ist schon praktisch, keine overfilled Regale, kein Streß beim einkaufen, das geht alles online ganz gut über das WLAN.

Ich selbst mache auch viel über das Internet. Ganz comfie von der Couch aus shoppen, das hat was. Schnell sind die Preise auf verschiedenen Homepages verglichen, der günstigste ist auch gleich gefunden. Von den Search-Engines die einem den günstigsten Preis und wegen mir gleich noch ein Rating der Händler anbieten nehme ich gerne Abstand. Zu oft ist das doch nur cheaten der Händler, der beste Preis wurde gegen Geld gekauft. Das lasse ich mir doch nicht gefallen, das gibt einen dicken, fetten Dislike. Obwohl… Eigentlich it’s not my business.

Bei Kleidung und Food sieht es schon wieder etwas anders aus. Bei einem schönen Citywalk in die Schaufenster blicken, irgendwo einen Cappuchino genießen, das hat was. Zur Not tut es auch mal ein Coffee to go. Blöd ist nur unsere Wohnlage, da fahre ich lieber mit dem Auto als mit dem Bike. Auch die Einkäufe lassen sich dort besser verstauen als in Sidebags. Und mit Inlineskates ist das fast ganz unmöglich. Wenn es weiter weg zum bummeln geht, dann kann man ja Park-and-Ride nutzen und mit einem Ticket für die Linie 3 mit der Subway nach Stuttgart fahren.

Wäre für die tägliche Arbeit auch nicht schlecht, aber im Schichtbetrieb mit sehr schlechter Anbindung kann ich das ganz easy vergessen. Einen Chauffeur kann ich mir als Assistent of Facility-Management nicht leisten, das kann nur der Boss. Oder wie man heute sagt, der CEO (Chief Executive Officer). Wenigstens bin ich c/o meines Modellflugvereines, doch leider habe ich davon keinen einzigen Vorteil. Was fragt sich der Leser, c/o? Das heisst „care of“ und stand wirklich so bei meiner Home-Address, als das Amtsgericht meine Eintragung als Vorstand bestätigt hat. Also nicht einmal die Staatsorgane halten sich an die Amtssprache. Wo soll das noch hinführen…

Das führt zu einer Aufweichung der deutschen Sprache. Überall findet man nur noch Light-Produkte, Flatrates und Event-Manager. Das muss doch nicht sein, denn in good ol‘ Germany darf man doch die Landessprache anwenden. So schlimm ist deutsch dann doch auch wieder nicht. Natürlich, andere Sprachen sind schöner, höre man sich mal französisch an, aber von polnischem oder arabischen Sound will ich das jetzt nicht behaupten.

All in all kann man schon sagen, das wir zu viele Anglizsimen und denglisch benutzen und die englischen Phrases auch noch falsch anwenden. Wenn man die „zeitgerechte Lieferung“ in „gerade noch rechtzeitig“ umtauft und übersetzt, ja dann kommt Just-In-Time heraus. Wir leben eben in einer Welt, in der alles durchgestylt werden muss, nicht nur der Body, sondern auch die Sprache. Nun könnte man sagen „eine Sprache wandelt sich im Laufe der Zeit“, was durchaus stimmt. So wurde aus der Hure was einst Herrin bedeutete, ein Beruf mit sehr anzüglichem Charakter. Immerhin, dieses Wort wandelte sich innerhalb der gleichen Sprache, im Gegensatz zu den Wörtern die zusätzlich hinzukommen.

Eine perfekte Lösung für dieses Problem gibt es natürlich. Schaffen wir alle Sprachen ab und sprechen nur noch schwäbisch. Weil schwäbisch isch halt a scheene Schproch, rund und wenn mrs ko dem französischa Singsang. S gibt so scheene Wördr wie „Bombobabierle“, „Muggabaddschr“ oder „Herrgottsbscheisserle“. No gibts halt koi Home Office meh, sondrn mr schafft dhoim. Aus Heavy Metal wird oifach gscheite Musik und mitm Rechnr gibts koin Download, sondrn uff dr Mühle schpeichern. A Action-Cam isch no a klois Kamerale und aus X-Mas wird no wiedr Weihnachta.

In dem Sinne beende ich diesen Post, schließlich gibt es noch ein life neben WordPress und das sagt mir: Shutdown Computer.
Franz  Der Union Franz

Vegane Zigaretten

Zur Zeit kursiert im Netz ja ein sarkastischer Spruch zum Fleischkonsum. Wir kennen ihn ja alle, für denjenigen der ihn nicht kennt, oder die die ihn schon hinter einem Steak versteckt haben nochmal hier:

VeganNatürlich ist dieser Spruch in gewisser Weise lustig, sarkastisch und ein Körnchen Wahrheit steckt auch schon drin. Aber sind wir uns der Konsequenzen bewusst? Nein. Nun stehen wir mit unserer Bratwurst drausen am (unsäglichen) Heizpilz und beißen herzhaft hinein. Aber dann stört uns doch der Rauch vom Nachbarn. Eine Lösung muss her und zwar eine vernünftige, es bleibt also nur noch die Trennung der Fraktionen. Was haben wir dann? Raucher, Bratwurstesser, rauchende Bratwurstesser und vegane Raucher. Damit ist schon viel geholfen.

Aber halt! Was ist nun mit den Allergikern? Es kann und darf nicht sein, das ein Katzenbesitzer seine Tierhaare verbreitet, oder frisch aus dem Garten gekommen Pollen verteilt. Stellen wir im Winter weitere Heizpilze auf. Raucher, Bratwurstesser, vegane Raucher, vegane Raucher mit Allergie, Bratwurstesser mit Allergie, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, rauchende Bratwurstesser mit Allergie.

Im Sommer benötigen wir keinen Heizpilz, aber Sonnenschirme. Jedoch… Sonnenschirm hin oder her, es gibt auch Menschen, die Sonne wollen und solche die sie nicht vertragen. Die Gruppen müßen erneut aufgeteilt werden. Raucher die Sonne vertragen; Bratwurstesser die Sonne wollen; vegane Raucher mit Sonnencreme; vegane Raucher mit Allergie und Hang zum bräunen des Körpers; Bratwurstesser mit Allergie die ebenfalls gerne in der Sonne sind; rauchende Bratwurstesser ohne Allergie die keinen Schirm wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, aber Sonne gut ab können. Raucher mit Sonnenschirm; Bratwurstesser denen Sonne zuviel ist; vegane Raucher mit Sonnenallergie; vegane Raucher mit Allergie, nicht gegen Sonne; Bratwurstesser mit Allergie und Sonnenunverträglichkeit, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, mit Option keine Sonne zu wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, auch gegen Sonne.

Jetzt haben wir schon ziemlich viele Gruppen einteilen müßen und könnten doch zufrieden sein, oder nicht? Nein, natürlich nicht. So eine Bratwurst ist natürlich hauptsächlich aus Schweinefleisch. Im Zuge der Toleranz gegenüber anderen Religionen dürfen diese selbstredend nicht neben Moslems konsumiert werden, die bekanntlich kein Schweinefleisch essen. Die Gruppen sollte man noch einmal unterteilen in Religionen die Schwein erlauben und solche welche eben nicht. Ich versuche anzufangen: Muslimische Raucher die Sonne vertragen; christliche Bratwurstesser die Sonne wollen; buddhistische, vegane Raucher mit Sonnencreme, aber Allergien… (Langsam verliere ich den Faden).

Im Moment höre ich schon den Aufschrei, was ist mit den schwangeren Frauen die eine Bratwurst geniessen wollen, aber nicht mal passiv rauchen dürfen? Mittlerweile habe ich schon keine Lust mehr die Liste immer länger werden zu lassen, den es kommen noch Minderjährige (die man vor Rauch schützen muss), Fussballfans verschiedener Vereine (das kann zu Schlägereien führen), oder den massiv adipösen die zwei Plätze brauchen? Ebenso muss man natürlich an die trockenen Alkoholiker denken, denen soll kein Anreiz gegeben werden zu trinken. Somit muss auch noch nach Getränken sortiert werden. Dies führt dann zu trockenen Alkoholikerinnen die schwanger sind, somit von den Rauchern getrennt werden muss, zusätzlich keine Sonne vertragen und eine koschere Bratwurst essen wollen.

Am Ende geht das so aus, das die Gastronomie keine Räume mehr außer der Küche hat und sich alles im freien abspielt. Auch dabei darf man das Arbeitsplatzschutzgesetz nicht vergessen, somit müßen extra rauchende Bedienungen eingestellt werden, die Sonne vertragen und muslimisch sind. Die Parkplätze müßen umgewidmet werden, da man für die vielen Gruppen ca. 28611m² braucht. Dann ist jeder in seiner Facon glücklich, aber steht ganz alleine blöd herum. Wollen wir das wirklich? Ich persönlich will das nicht, denn gerade die Vielfalt macht das Leben würzig, auch wenn es uns nicht immer ganz passt wie es ist.

Am Ende sage ich dazu nur noch: Scheiß drauf! Ich haue mir ein Steak rein wann und wo es mir passt, trinke ein Bier dazu und rauche anschließend eine Verdauungszigarette. Wenn zu dem Steak noch eine Bratwurst kommt, dann umso besser.

grillenSo muss es sein, da lass ich mir nicht drein reden

Versicherung auch für Seuchen

Es gibt zwar nicht viel schöneres als Modell fliegen, aber auch nicht viel schlimmeres wie ein Unfall. Schnell hat man sich verknüppelt, die Elektronik kann spinnen und sowieso kann immer etwas passieren. Was die wenigsten wissen, jedes ferngesteuerte Flugobjekt, sei es ein Scale-Nachbau mit 22kg, oder ein Parkflieger mit 400g benötigt eine Versicherung. Dies gilt auch und ich sage es einmal ganz deutlich, für diese Seuche Multicopter, im Volksmund fälschlicherweise Drohne genannt. Diese Dinger werden momentan verkauft wie geschnitten Brot, aber kein Händler weist die Kunden auf die Versicherungspflicht hin. Die Haftpflichtversicherung übernimmt das i.d.R. nicht!

Die Versicherungen haben meistens einen schönen Zusatz „Modellflugzeuge sind versichert, sofern keine andere Versicherungspflicht vorliegt.“ Nunja, diese Pflicht gibt es vom Gesetzgeber im §102 der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung. Wenn nun der Quadcopter beim filmen des schönen Blumenfeldes durch einen Pilotenfehler gegen ein Auto schrammt, dann ist das nicht nur ärgerlich, sondern unter Umständen auch teuer. Schlimmer wird es wenn man den Hund eines Spaziergängers trifft und diesem etwas passiert. Und nicht auszudenken, wenn die kleine Laura beim Blumen pflücken am Feldesrand von 2kg Masse in voller Fahrt von etwa 40km/h, mit 4 Rotoren bei ca. 8000 1/min getroffen wird. Das kann mehr als böse enden.

Ich habe schon Bilder gesehen von einem jungen Mann, der von von einem Heli am Rücken getroffen wurde. Diese Bilder möchte ich euch an dieser Stelle ersparen, es sieht aus wie geöffnete Kiemen die sehr blutig sind. Stellt es euch das einfach vor, eine Spucktüte stelle ich aber nicht zur Verfügung. Der Supergau passierte im Dezember 2012, als ein 53-jähriger bei Stuttgart von einem Segler getroffen wurde und diesen Unfall nicht überlebte. Man darf die Gefahr niemals unterschätzen. Oder stelle man sich den Fall vor, das Opfer überlebt, bleibt aber den Rest seines Lebens Pflegefall. Dabei können immense Kosten entstehen, wenn man diese als Paul und Paula Normalverdiener zahlen muss ist man finanziell mehr oder weniger sofort am Ende.

Ein Freund von mir hat sich für Luftbilder und Filme einen Multicopter gekauft. Wer es genau wissen will, einen DJI Phantom 2, da er dabei seine schon vorhandene GoPro Action-Cam benutzen kann. Es kam wie es kommen musste. Im Garten getestet, soweit alles in OK. Etwas weiter geflogen, alles OK. Falscher Schalter am Sender umgelegt und etwas weiter weg. Zu dumm, er hat das „Coming Home“ ausgeschaltet, bei einem Senderausfall kehrt der Copter nun nicht mehr von alleine wieder zurück und setzt sich vor die Füße. Dann wurde der nächste falsche Schalter umgelegt und weg war er. Mit sehr ungutem Gefühl ist er seinem Phantom dann gefolgt, bis dieses sich dann doch noch eines besseren besann und eine Sicherheitslandung machte. In den Straßengraben einer viel befahrenen Bundesstraße. Ein paar Meter weiter und es hätte in einer Katastrophe enden können.

Nachdem er mir dies erzählt hatte, fragte ich ihn nach einer Versicherung und nach langem schweigen kam ein stotterndes Haftpflicht. Allerdings blieb ich hartnäckig, er solle das noch einmal explizit nachfragen. Ein paar Tage später trafen wir uns wieder und er gab mir recht, seine Versicherung hätte das nicht übernommen. Allerdings hat er ferngesteuerte Modelle jetzt mit aufnehmen lassen und da sage ich nur: Vorbildlich.

Wie eingangs erwähnt, die Verkäufer sagen da nichts dazu und ich behaupte, die wenigsten wissen das überhaupt. Eigentlich müßte jeder Verkäufer die Versicherung erwähnen, oder noch besser einen Nachweis verlangen. Alkohol, Zigaretten und den neuesten James Bond bekommt man nur mit Altersnachweis. Einen Mietwagen ohne Führerschein? Undenkbar, selbst dann wenn man ihn für seinen Partner mieten will. Einlass in die Disco den Club? Nur mit Ausweis und vor allem coolen Klamotten. Warum also nicht hier einen Nachweis, es würde niemand schaden und würde einige Dumpfbacken abschrecken.

Als Modellflieger hat man noch eine andere Möglichkeit, den DMFV (Deutscher ModellFliegerVerband). Über den kann man sich versichern, sehr viele Vereine haben die Mitgliedschaft mit einer Mitgliedschaft beim Verband gekoppelt. In unserem Verein haben wir das ebenfalls so geregelt, mit der höchsten Stufe. Damit dürfen wir weltweit auf ausgewiesenen Plätzen und auch wild auf der grünen Wiese unserem Hobby fröhnen. Wobei das Wildfliegen auch wieder durch jeweilige Gesetze geregelt ist, z.B. Zeiten, Abfluggewicht, Abstände zu Wohnsiedlungen, usw… Wobei man an dieser Stelle erwähnen muss, es gibt auch noch andere Verbände und Versicherungen.

Diese Quadcopter sind in meinen Augen eine Modeerscheinung, besser noch eine Seuche. Jeder hat einen und freue mich auf den Tag wo alles wieder seinen geregelten Gang geht, ohne ständig dieses Surren in der Luft zu hören. Auch Inline-Skates fährt kaum noch einer, das Tamagotchi hat sich durch Nerverei selbst getötet und die ganzen Arschgeweihe wurden auch schon mit Laser entfernt. Vielleicht aber ist ein Multicopter und sei es nur ein Spielzeug, ein Einstieg in die „seriöse“ Modellfliegerei. Mich würde es jedenfalls freuen, wenn sich die Jugend (gilt natürlich auch für ältere) sich diesem schönen Hobby zuwendet.

Wer sich also nun überlegt sich einen Multicopter zulegen zu wollen, oder schon einen hat, dann bitte daran denken, ohne Versicherung kann es teuer werden. Aber die beste Versicherung ist die, die man hat aber nie braucht.

LRP-Quad01Ich gebe es zu, ich habe auch einen Quadcopter von LRP.

Peterchens Mondfahrt

Es ist nicht lange her, da saß ich mit meiner besseren Hälfte auf dem Balkon und schaute dem Mond beim aufgehen über die Hügel zu. Ich wusste das am nächsten Tag Vollmond sein würde, also beschloß ich dies mit meiner Kamera fest zu halten. Flugs auf die Uhr geschaut, kurz nach halb zehn abends. Am nächsten Tag wurde abends die Kamera aufs Stativ geschraubt, die Ferndbedienung nochmal getestet und Speicherkarte und Akku nochmal kontrolliert. Nichts sollte dem Zufall überlassen sein. Dann begann das Warten. Und warten… Warten… Warten…

Moment mal! Auf einmal durchfuhr mich ein Geistesblitz, wie konnte ich nur so blöd sein? Ich hatte mein gesamtes naturwissenschaftliche Wissen vergessen, aber dann fiel es mir wieder ein. Ich stellte folgende Überlegung an: Wenn der Mond 28 Tage von Vollmond zu Vollmond braucht, dann verschiebt sich die Mondphase in 24 Stunden um 24/28 Stunden. Oha, also geht er wohl eine dreiviertel Stunde und ein bischen später auf. Und so war es dann auch.

Als der Mond dann durch die Bäume schimmerte ging es los. Ich machte Foto um Foto, immer mit einer anderen Einstellung. Man darf nicht unterschätzen wie schnell der Mond ist, also hieß es sehr zügig zu arbeiten, ohne ihn Hektik zu verfallen. Ich versuchte es mit vielen Kombinationen aus Blende, Verschlußzeit und ISO-Einstellung. Ich kannte noch von der analogen Knipserei folgenden Sachverhalt: Je lichtempfindlicher ein Film ist (höherer ISO-Wert), desto größer sind die Körner des Silberbromids und desto grieseliger wird das entwickelte Bild. Damals hatte ich Filme mit ISO 200 in Gebrauch und auch bei dieser Aktion bewegte ich mich nur zwischen ISO 100 – 400, denn der technische Hintergrund bei einer DLSR ist zwar ein anderer, aber der Effekt ist der gleiche.

Nun denn, irgendwann war der Mond vollständig über den Bäumen in der „freien Luft“ und ich konnte mein Werk am Display bewundern. Dies diente nur mal als gaaaanz grobe Orientierung, genau würde ich es erst am PC sehen. Insgesamt habe ich 54 Fotos gemacht, 50 davon waren nicht zu gebrauchen. Zu hell, zu dunkel, zu unscharf (der Mond bewegt sich schnell, habe ich das schon erwähnt?), zu sonstwas. Aber 4 Fotos waren zu gebrauchen, von denen ich das beste aussuchte und nur noch den Rand beschneiden mußte. Persönlich bin ich der Meinung, die Baumzipfel reissen es raus, dadurch hat das Foto etwas mehr Wirkung und wird vom Foto zum Bild. Das möchte ich euch jetzt natürlich nicht vor enthalten.

VollmondAufgenommen mit einer Sony Alpha 65, f/9,0 1/200s, ISO 100

Bleibt nur noch die Frage, was hat das jetzt mit Peterchens Mondfahrt zu tun? Mein Name ist nicht Peter. Zum Mond fährt man nicht, sondern fliegt mit einer Rakete. Selbst war ich dort auch noch nicht, somit bleibt nur noch der Mond. Aber der war da.

Modellflugtag 2015

Sommer, Sonne, Sprit und Stühle. Mehr braucht es eigentlich nicht für einen schönen Tag. Vielleicht noch eine Kleinigkeit. Modellflugzeuge. Wie jedes Jahr Ende Juni ist im Nachbarort Modellflugtag beim MFC-Untermünkheim. Selbstredend daß man da hin geht. So ein Tag ist immer etwas schönes, nur hier gibt es eine kleine Besonderheit. Sonntags ist Flugtag, der Samstag davor Sternmotorentreff. Von daher gibt es immer auch einige besondere Modelle zu bestaunen.

Frühzeitig angekommen haben wir uns den besten Platz reserviert (mit kleinem Vorteil gegenüber allen anderen Zuschauern) und uns sofort auf dem Weg zum Zelt gemacht, ein Kaffee ist immer gut. Piloten bauen ihre Modelle auf und man kommt in lockere Gespräche. Manchmal ist es unglaublich was die Erbauer für Prachtstücke in ihrem Keller gebaut haben. Später gab es dann ein kleines Steak (mit Zwiebeln, die sind Pflicht) und am Nachmittag Kuchen. Und immer ging der Blick auf die Flugkünste der Piloten, schließlich waren da einige Meister dabei. Ehemalige deutsche Meister, Vizemeister und der amtierende 3-fache deutsche Meister. Aber auch diejenigen ohne einen Pokal haben für ihre Flüge und Modelle meinen und unser allen vollsten Respekt verdient.

Ständig trifft man Bekannte aus dem eigenen oder den Nachbarvereinen. Man unterhält sich, tauscht Erfahrungen aus und die neuesten Anekdoten machen die Runde. Immer gibt es was zu lachen, vor allem wenn die ganz alten Hasen von früher[tm] erzählen. Da waren die Modelle wohl noch aus Stein gemeiselt und die Räder viereckig. Trotzdem möchte man auch die Geschichten aus der guten alten Zeit nicht missen, ist es doch ein ein kleiner Blick in die Geschichte des Modellflugs und der Luftfahrt. Einen der besten Helipiloten in Deutschland treffe ich nur an Flugtagen, war schön wieder mal mit ihm zu reden. Er hat seit kurzem einen neuen Sender, den ich dann auch mal begutachten durfte und für sehr gut befunden habe. Allerdings nicht meine Preiskategorie. Auch mein lieber Fliegerfreund David von dem ich die Carbon-Bilder habe war mit seinem Schwager da. Leider treffe ich ihn zu selten und er mußte bald wieder gehen, aber lustig war es trotzdem wieder.

Aber auch der schönste Tag neigt sich irgendwann dem Ende zu, so dass man sich dann verabschiedet und nach Hause geht. Die Frauen möchten ja auch noch etwas Aufmerksamkeit und die sollen sie auch bekommen. Man sitzt abends noch auf dem Balkon und wenn wir Männer dann von dem tollen Tag mit den schönen Modellen und überhaupt war die Stimmung super schärmen, dann bekommen wir nur ein Lächeln mit den Worten „Schön das du Spaß gehabt hast, aber zum Glück gehst du nicht jeden Tag zum Flugtag.“ Und wir Modellflieger denken dann alle das gleiche, „leider“.

Zu sehen gab es unglaublich viel, man hätte eigentlich 5 Speicherkarten voll knipsen können und hier 2486 Bilder zeigen. Das wäre aber dann doch etwas viel, so habe ich nur eine kleine Auswahl aus über 500 Bildern getroffen. Zugegeben, einige sind nix geworden und andere zeigen das gleiche Modell in ähnlichen Fluglagen. Manche Bilder sind nur für Fachleute spektakulär, aber das dürften hier die wenigsten sein. Wer weiss denn schon was Spaltklappen sind. Bei der Auswahl habe ich die Besonderheiten raus gepickt in der Hoffnung die richtige Auswahl getroffen zu haben.

Flugtag_001Eines der berühmtesten Flugzeuge beim Aufbau

Flugtag_002Cockpit in absolutem Scale-Nachbau

Flugtag_003F4 Phantom kurz vor dem Roll Out

Flugtag_004Alf und ein Schubkarren (siehe dazu mein A wie Auftrieb)

Flugtag_005Zuschauer ohne Ende

Flugtag_006Der Schubkarren fliegt wirklich dank Siegfried

Flugtag_007LA7 im tiefen Überflug

Flugtag_008Eine F4 kommt zurück, rechts Ewald Trumpp der Vorstand vom MFC

Flugtag_009Eine GeeBee wurde vom deutschen Meister Robin Trumpp geflogen

Flugtag_010Eine Fox mit Turbinenantrieb mitten in einer Rolle

Flugtag_011Der Skyman fliegt auch

Flugtag_012Keine Ahnung wessen Frau das war

Flugtag_013Ich hatte den Vorteil mein Bier ganz vorne zwischen den Modellen geniessen zu dürfen

Flugtag_014Eine Condor IV im Landeanflug

Flugtag_015Immer wieder Rauch

Flugtag_016Noch mehr Rauch bei der Torque-Rolle

Flugtag_017Geschichte der Luftfahrt am Himmel