Ha… Haa… Haaa… Haaaa TSCHI!

Hatschi!
Röchel…
Schneuz…

Es gibt viele Krankheiten auf der Welt. Schlimme Krankheiten. Böse Krankheiten. Tödliche Krankheiten. Aber die schlimmste Krankheit, die jemals auf der Welt grasierte ist der Männerschnupfen. Jaja, ich höre jetzt gerade alle Frauen unterm Tisch liegend Tränen lachen. Aber Frauen haben davon keine, absolut keine Ahnung. Der Männerschnupfen wird vom bösartigsten Virus überhaupt ausgelöst. Denke man nur mal an den Krieg der Welten von H.G. Wells, in dem sämtliche Aggressoren von kleinen, popligen Bakterien getötet werden. Aber die wären nur ein Witz gegenüber einem richtigen Männerschnupfen.

Ein Männerschnupfen ist schlimm, ein körperliches Leiden ohne Gleichen. Qualen, Torturen, Folter. Wie kann so wenig Nase so viel Flüßigkeit und Schleim produzieren. Natürlich putzt ein richtiger Mann sich seinen Gewürzprüfer. Aber in Folge ist irgendwann der ganze Bereich um die Nase völlig wund gescheuert. Das führt dann sehr schnell zu sehr schmerzhaften Blutungen, die eigentlich kaum noch zu stoppen sind. Allein schon der Blutverlust führt zu einer immensen Schwächung des ganzen Körpers. Als ob der nicht schon genug angschlagen wäre. Und von wegen eine Creme hilft. Cremes sind nur etwas für Weichspüler und Sockenbügler.

Begleitend kommt dazu noch hohes Fieber. Bei Männern ist das dann etwa 48°C, es sind aber auch schon höhere Temperaturen gemessen worden. Unter den Achseln, nicht im Anus. Dort unten wird kein Fieber gemessen, unter keinen Umständen, das wäre ja noch schöner. Nichts geht dort rein wo etwas rauskommt. Es sei denn der Mann ist Homosexuell, aber das ist eine Ausnahme die denen gegönnt wird. Ansonsten: NoGo. Am besten geht das Fieber messen mit Laser-Termometern mit WLAN um die Daten sofort per Whats-App an die nächste Gesundheitsbehörde schicken zu können. Diese kann dann sofort die nötigen Maßnahmen einleiten, allen voran eine großräumige Quarantäne. Man weiss ja nie, selbst das römische Reich ist alleine durch Männerschnupfen zerfallen.

In dieser Situation ist ein Mann völlig hilflos. Ohne Kraft, keinen klaren Gedanken fassen könnend, schon steht die Angetraute auf der Matte und heuchelt Mitleid: „Schatz, soll ich dir einen Tee machen?“ Als ob Tee helfen würde und sowieso ist Tee nichts für Männer, es sei denn das Tee am Golfabschlag. Wenn sich ein Mann einen Tee macht, dann einen Schwarztee. Mit Rum. Etwa 96% Rum, 3% Zucker und der Rest ist der heiße Sud. Nein, hier müßen stärkere Mittel her. Nur mühsam kann ein Mann mit Schnupfen reden, schließlich hat seine Zunge mittlerweile die Ausmaße eines Elefantenrüßels und so seine Frau in die Apotheke schicken um ein ganzes Arsenal an Medikation zu besorgen. Nur die stärksten Mittel, die härtesten Hämmer darf sie besorgen. Geeignet sind Medikamente die noch nicht zugelassen sind, besser noch Mittel für Pferde, wilde Stiere und Dinosaurier.

Sind die Arzneien endlich bei dem armen Opfer angekommen, so kann sich ein Mann nur noch mit letzter Kraft aufraffen um sich sämtliche Pillen auf einmal in Rachen zu werfen. Ohne mit Wasser nach zu spülen, denn Wasser geht nicht. Bier geht. Wein geht. Schnapps geht. Schmeckt gerade aber nach gar nichts und somit fällt das spülen aus. Zu viel ist das nicht, denn eine Wirkung kann bei einem Mann mit Männerschnupfen ohnehin nur marginal festgestellt werden. Alles zu schwach und von den Nebenwirkungen braucht man gar nicht reden. Das liest man ja auch immer wieder in der Zeitung. Da fallen Beine ab, ein dritter Arm wächst und am Hinterkopf wächst ein Kuheuter.

Ist der Zeitpunkt erreicht an dem die Blase geleert werden will beginnt das nächste Martyrium. Nachdem sich der Mann unter schrecklichen Qualen von seinen 7 Decken befreit hat und mit Schmerzenschreien aufgestanden ist, kann er sich nur noch langsam, an der Wand abstützend, in Richtung Klo schleppen. Dort angekommen muss er sich erstmal setzen und eine Weile ausruhen. Selbst eingefleischte Stehpinkler setzen sich und dies ist immer ein sicheres Zeichen für den nahenden Tod. Etwa eine Stunde später liegt er wieder in seinem als Krankenlager umfunktioniertem Bett, oder auf dem Sofa.

Mittlerweile zweifelt die Frau an der Heftigkeit der Krankheit. „Schatz, jetzt stell dich doch nicht so an!“ Oh, oh… Ein böser Fehler, denn nun wird ein Mann nicht ernst genommen und das ist neben seiner absoluten Hilfslosigkeit das schlimmste an sich. Frauen haben keine Ahnung. Von der Natur bevorzugt sind sie gegen den Virenstamm des Männerschnupfens vollkommen immun, sie sind nur Überträger. Doppel-X sei Dank. Da kann einem der Kopf abgeschlagen werden und den Frauen fällt nichts besser ein als „Heile, heile Gänschen.“ Des Mannes Leiden nicht wirklich ernst nehmend fragt sie mit ironischem Unterton, ob sie einen Doktor rufen soll.

Doktoren sind allesamt Quacksalber, vor allem die Hausärzte. Da ein Mann aufgrund seiner Schwächung nicht zum Arzt kann, aber auch keinen ins Haus läßt (ein Mann braucht keinen Arzt, es sei denn man hat sich beim Holz hacken ein Bein abgesägt), bleibt nur noch der Rettungshubschrauber. Unter einem Großaufgebot der Sicherheit (ABC-Schutzanzüge, Luftschleuse, Nationalgarde) betreten die Rettungskräfte vorsichtig die kontaminierte Wohnung. Sofort kommt der Mann an den Tropf. Kochsalzlösung, Traubenzucker und reines Morphium gegen die unerträglichen Schmerzen. Ist er dann endlich transportfähig, geht es mit dem Hubschrauber sofort in eine Spezialklinik nach Ingelfingen, wo der Bereich um die Klinik schon weiträumig evakuiert wurde.

Dort bekommt er dann endlich eine Behandlung die wirklich gegen Männerschnupfen hilft. Erstmal eine Spritze (10.000ml) damit der Geschmackssinn wieder zurück kommt. Stier-Extrakt (T-Bone-Steak) mit Vitaminbomben (Pommes Schranke) und Gerstentrinktur (Bier). Zur Heilung förderlich sind auch körperliche Ertüchtigungen, bei denen man aber wegen der Schwächung nicht selbst teilnehmen darf. Allerdings wirkt schon das alleinige anschauen vom Endspiel in der Champions-League oder die Live-Schaltung zum Beachvolleyball der Damen in Kalifornien wahre Wunder. Zur Not tut es auch der Playboy-Kanal. Der hilft zwar nicht, lenkt aber wenigstens etwas ab.

Nach endlosen vier Wochen ist der Patient so weit genesen, das er wieder nach Hause darf. Dort läßt man sich doch noch überreden sich von seinem Hausarzt noch für 6 Wochen krank schreiben zu lassen. Selbstredend darf eine anschließende Kur über 4 Wochen nicht fehlen. Nur für alle Fälle, die Gefahr eines Rückfalls und Ansteckung der Kollegen ist viel zu groß. Hier gilt: Lieber einmal zuviel zu Hause bleiben, als auch nur einen einzigen anderen Mann an zu stecken. Nun endlich hat auch die bessere Hälfte des Mannes die tödliche Gefahr eines Männerschnupfens erkannt. Reumütig versteht sie langsam sein Leiden und das damit alles andere als zu Spaßen ist. Zur Wiedergutmachung und um den restlichen Heilungsprozess zu fördern, schenkt sie im ein Abo der Sportkanäle auf Sky. In HD. Körperliche Ertüchtigung usw…

Wenn Frauen wissen würden was Männer durch mach müssen wenn sie einen Männerschnupfen haben, dann würden sie uns nicht mehr so belächeln. Gegen einen Männerschnupfen sind Geburten eine kitzlige Angelegenheit, abgetrennte Körperteile brauchen nur ein Pflaster (mit Bärchen-Motiv!) und auch der Tod selbst ist nur eine kleine Randerscheinung des Lebens. Männerschupfen ist brutal und hat schon ganze Völker dahin gerafft, die dann in den Geschichtsbüchern verschwiegen werden. Kennt irgendjemand den Stamm der Mannazonen? Eben! Frauen sollten ihre Männer ernst nehmen wenn sie einen Männerschnupfen haben, denn vielleicht haben sie etwas später keinen Mann mehr.

schnupfen

Miederwaren, Meeting, Muggabaddschr

Wenn man mit offenen Ohren durch die Straßen paced, dann hört man die Kids, aber auch die Erwachsenen immer mehr, die kein deutsch mehr können. Well, diese Menschen können schon noch deutsch und selbst mir passiert es auch immer wieder. Alle Nase lang rutschen einem Wörter über die Zunge, die eigentlich nicht deutsch sind, manchmal englisch, manchmal auch nur dass es sich englisch anhört. Es geht mir um anglizismen und denglisch. Viele finden es voll cool ständig mit denglischen Wörtern um sich zu werfen. Natürlich benutze ich auch manchmal englische Wörter weil sich diese etabliert haben, aber meistens sage ich zum Computer Rechner, weil er exactly das tut: rechnen. Wenn ich daran arbeite, z.B. einen Blog verfasse ist es eine Mühle und wenn ich happy bin ist mein Rechner eine Möhre.

Oder nehmen wir unser mobiles Telefon. Einst war es ein Handy, was im englischen zwar keinen Sinn ergibt, sich mittlerweile aber als deutsches Wort eingenistet hat. Anyway, es ist halt so, man muss nur im Ausland aufpassen was man sagt. Heutzutage hat aber kein Mensch mehr ein Handy, heute hat man ein Smartphone. Was an diesem Ding schlau sein soll erschließt sich mir aber dann auch nicht so ganz. Ständig chillen die Jungen mit dem Smartphone in der Hand, reden tun sie dabei nicht, warum auch, es gibt genug Applications die einem bei halbwegs vernünftiger Connection die Kommunikation ermöglichen.

Selbst meine eigenen Oldies sind nicht davor gefeit. Meine Mum hat jetzt einen E-Bookreader, den sie in der Buchhandlung beim Sale günstig abgegriffen hat. Der Speed ist nicht der beste, aber für ein Modell das nicht mehr up to date ist absolut top. Es tut was es soll und blättern funktioniert in bester Performance. Meistens blättert man ja, also ist der Rest nicht ganz so wichtig. Dann sitzt sie ganz relaxt in ihrem Sessel und vergnügt sich mit Krimis. Das ist schon praktisch, keine overfilled Regale, kein Streß beim einkaufen, das geht alles online ganz gut über das WLAN.

Ich selbst mache auch viel über das Internet. Ganz comfie von der Couch aus shoppen, das hat was. Schnell sind die Preise auf verschiedenen Homepages verglichen, der günstigste ist auch gleich gefunden. Von den Search-Engines die einem den günstigsten Preis und wegen mir gleich noch ein Rating der Händler anbieten nehme ich gerne Abstand. Zu oft ist das doch nur cheaten der Händler, der beste Preis wurde gegen Geld gekauft. Das lasse ich mir doch nicht gefallen, das gibt einen dicken, fetten Dislike. Obwohl… Eigentlich it’s not my business.

Bei Kleidung und Food sieht es schon wieder etwas anders aus. Bei einem schönen Citywalk in die Schaufenster blicken, irgendwo einen Cappuchino genießen, das hat was. Zur Not tut es auch mal ein Coffee to go. Blöd ist nur unsere Wohnlage, da fahre ich lieber mit dem Auto als mit dem Bike. Auch die Einkäufe lassen sich dort besser verstauen als in Sidebags. Und mit Inlineskates ist das fast ganz unmöglich. Wenn es weiter weg zum bummeln geht, dann kann man ja Park-and-Ride nutzen und mit einem Ticket für die Linie 3 mit der Subway nach Stuttgart fahren.

Wäre für die tägliche Arbeit auch nicht schlecht, aber im Schichtbetrieb mit sehr schlechter Anbindung kann ich das ganz easy vergessen. Einen Chauffeur kann ich mir als Assistent of Facility-Management nicht leisten, das kann nur der Boss. Oder wie man heute sagt, der CEO (Chief Executive Officer). Wenigstens bin ich c/o meines Modellflugvereines, doch leider habe ich davon keinen einzigen Vorteil. Was fragt sich der Leser, c/o? Das heisst „care of“ und stand wirklich so bei meiner Home-Address, als das Amtsgericht meine Eintragung als Vorstand bestätigt hat. Also nicht einmal die Staatsorgane halten sich an die Amtssprache. Wo soll das noch hinführen…

Das führt zu einer Aufweichung der deutschen Sprache. Überall findet man nur noch Light-Produkte, Flatrates und Event-Manager. Das muss doch nicht sein, denn in good ol‘ Germany darf man doch die Landessprache anwenden. So schlimm ist deutsch dann doch auch wieder nicht. Natürlich, andere Sprachen sind schöner, höre man sich mal französisch an, aber von polnischem oder arabischen Sound will ich das jetzt nicht behaupten.

All in all kann man schon sagen, das wir zu viele Anglizsimen und denglisch benutzen und die englischen Phrases auch noch falsch anwenden. Wenn man die „zeitgerechte Lieferung“ in „gerade noch rechtzeitig“ umtauft und übersetzt, ja dann kommt Just-In-Time heraus. Wir leben eben in einer Welt, in der alles durchgestylt werden muss, nicht nur der Body, sondern auch die Sprache. Nun könnte man sagen „eine Sprache wandelt sich im Laufe der Zeit“, was durchaus stimmt. So wurde aus der Hure was einst Herrin bedeutete, ein Beruf mit sehr anzüglichem Charakter. Immerhin, dieses Wort wandelte sich innerhalb der gleichen Sprache, im Gegensatz zu den Wörtern die zusätzlich hinzukommen.

Eine perfekte Lösung für dieses Problem gibt es natürlich. Schaffen wir alle Sprachen ab und sprechen nur noch schwäbisch. Weil schwäbisch isch halt a scheene Schproch, rund und wenn mrs ko dem französischa Singsang. S gibt so scheene Wördr wie „Bombobabierle“, „Muggabaddschr“ oder „Herrgottsbscheisserle“. No gibts halt koi Home Office meh, sondrn mr schafft dhoim. Aus Heavy Metal wird oifach gscheite Musik und mitm Rechnr gibts koin Download, sondrn uff dr Mühle schpeichern. A Action-Cam isch no a klois Kamerale und aus X-Mas wird no wiedr Weihnachta.

In dem Sinne beende ich diesen Post, schließlich gibt es noch ein life neben WordPress und das sagt mir: Shutdown Computer.
Franz  Der Union Franz

Vegane Zigaretten

Zur Zeit kursiert im Netz ja ein sarkastischer Spruch zum Fleischkonsum. Wir kennen ihn ja alle, für denjenigen der ihn nicht kennt, oder die die ihn schon hinter einem Steak versteckt haben nochmal hier:

VeganNatürlich ist dieser Spruch in gewisser Weise lustig, sarkastisch und ein Körnchen Wahrheit steckt auch schon drin. Aber sind wir uns der Konsequenzen bewusst? Nein. Nun stehen wir mit unserer Bratwurst drausen am (unsäglichen) Heizpilz und beißen herzhaft hinein. Aber dann stört uns doch der Rauch vom Nachbarn. Eine Lösung muss her und zwar eine vernünftige, es bleibt also nur noch die Trennung der Fraktionen. Was haben wir dann? Raucher, Bratwurstesser, rauchende Bratwurstesser und vegane Raucher. Damit ist schon viel geholfen.

Aber halt! Was ist nun mit den Allergikern? Es kann und darf nicht sein, das ein Katzenbesitzer seine Tierhaare verbreitet, oder frisch aus dem Garten gekommen Pollen verteilt. Stellen wir im Winter weitere Heizpilze auf. Raucher, Bratwurstesser, vegane Raucher, vegane Raucher mit Allergie, Bratwurstesser mit Allergie, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, rauchende Bratwurstesser mit Allergie.

Im Sommer benötigen wir keinen Heizpilz, aber Sonnenschirme. Jedoch… Sonnenschirm hin oder her, es gibt auch Menschen, die Sonne wollen und solche die sie nicht vertragen. Die Gruppen müßen erneut aufgeteilt werden. Raucher die Sonne vertragen; Bratwurstesser die Sonne wollen; vegane Raucher mit Sonnencreme; vegane Raucher mit Allergie und Hang zum bräunen des Körpers; Bratwurstesser mit Allergie die ebenfalls gerne in der Sonne sind; rauchende Bratwurstesser ohne Allergie die keinen Schirm wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, aber Sonne gut ab können. Raucher mit Sonnenschirm; Bratwurstesser denen Sonne zuviel ist; vegane Raucher mit Sonnenallergie; vegane Raucher mit Allergie, nicht gegen Sonne; Bratwurstesser mit Allergie und Sonnenunverträglichkeit, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, mit Option keine Sonne zu wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, auch gegen Sonne.

Jetzt haben wir schon ziemlich viele Gruppen einteilen müßen und könnten doch zufrieden sein, oder nicht? Nein, natürlich nicht. So eine Bratwurst ist natürlich hauptsächlich aus Schweinefleisch. Im Zuge der Toleranz gegenüber anderen Religionen dürfen diese selbstredend nicht neben Moslems konsumiert werden, die bekanntlich kein Schweinefleisch essen. Die Gruppen sollte man noch einmal unterteilen in Religionen die Schwein erlauben und solche welche eben nicht. Ich versuche anzufangen: Muslimische Raucher die Sonne vertragen; christliche Bratwurstesser die Sonne wollen; buddhistische, vegane Raucher mit Sonnencreme, aber Allergien… (Langsam verliere ich den Faden).

Im Moment höre ich schon den Aufschrei, was ist mit den schwangeren Frauen die eine Bratwurst geniessen wollen, aber nicht mal passiv rauchen dürfen? Mittlerweile habe ich schon keine Lust mehr die Liste immer länger werden zu lassen, den es kommen noch Minderjährige (die man vor Rauch schützen muss), Fussballfans verschiedener Vereine (das kann zu Schlägereien führen), oder den massiv adipösen die zwei Plätze brauchen? Ebenso muss man natürlich an die trockenen Alkoholiker denken, denen soll kein Anreiz gegeben werden zu trinken. Somit muss auch noch nach Getränken sortiert werden. Dies führt dann zu trockenen Alkoholikerinnen die schwanger sind, somit von den Rauchern getrennt werden muss, zusätzlich keine Sonne vertragen und eine koschere Bratwurst essen wollen.

Am Ende geht das so aus, das die Gastronomie keine Räume mehr außer der Küche hat und sich alles im freien abspielt. Auch dabei darf man das Arbeitsplatzschutzgesetz nicht vergessen, somit müßen extra rauchende Bedienungen eingestellt werden, die Sonne vertragen und muslimisch sind. Die Parkplätze müßen umgewidmet werden, da man für die vielen Gruppen ca. 28611m² braucht. Dann ist jeder in seiner Facon glücklich, aber steht ganz alleine blöd herum. Wollen wir das wirklich? Ich persönlich will das nicht, denn gerade die Vielfalt macht das Leben würzig, auch wenn es uns nicht immer ganz passt wie es ist.

Am Ende sage ich dazu nur noch: Scheiß drauf! Ich haue mir ein Steak rein wann und wo es mir passt, trinke ein Bier dazu und rauche anschließend eine Verdauungszigarette. Wenn zu dem Steak noch eine Bratwurst kommt, dann umso besser.

grillenSo muss es sein, da lass ich mir nicht drein reden

Die Kehrwoche, oder: Eine schwäbische Betrachtung

Eine Eigenheit im schwäbischen Raum ist und bleibt die Kehrwoche. Die Tradition hat ihren Anfang schon im 15. Jahrhundert und hat sich im Laufe Zeit bis heute zur typischen Kehrwoche entwickelt. In Mietshäusern gibt es die kleine Kehrwoche, in der jeder Mieter der Reihe nach den eigenen Stock im Treppenhaus reinigt. Somit ist das ganze Treppenhaus schon mal sauber. Zur großen Kehrwoche kommen noch die Bereiche hinzu in denen keine Mieter sind, z.B. zum Dachboden, oder in den Keller. Diese Reihenfolge zieht sich dann über alle Mieter des Hauses. Im eigenen Haus gibt es die Kehrwoche nur außerhalb des Hauses, innen gehört einem ja selbst. Dann bedeutet Kehrwoche den Gehweg ums Haus zu fegen.

Zur schwäbischen Kehrwoche gehören noch ein paar Anmerkungen. Die Frau ist oftmals für die Wohnung zuständig, der Mann für außenrum, also eines macht Treppenhaus, das andere den Gehweg. Manchmal ist es auch anders herum und manchmal noch ganz anders. Egal wie, der Vorteil liegt klar auf der Hand, das Ehepaar muss keine Zeit gemeinsam verbringen und somit gibt es keinen Streit. Zudem wird die Kehrwoche nur am Samstag Nachmittag erledigt, andere Tage sind Aufgrund einer schwäbischen Gruppendynamik nicht zugelassen.

Aber warum machen wir unsere Kehrwoche? Dies hat folgende Gründe:

Der Schwabe an sich ist sauber

Für eine schwäbische Hausfrau, oder Hausmann (soll es ja auch geben) ist es ein ganz großes Lob, wenn der Nachbar sagt: „Euer Gehweg ist aber schön sauber.“ Oder „Das Treppenhaus ist so sauber, da könnte man glatt vom Boden essen.“ Obwohl, vom Boden sollte man besser doch nicht essen. Wenn der Mann den Rasen mäht (eingestellt auf 35,6mm), oder seinen Daimler vor der Garage wäscht, kann die Frau solange die Kehrwoche erledigen. Natürlich könnte man einen Putzdienst engagieren, aber erstens kostet der Geld und zweitens können andere sowieso nicht vernünftig putzen und haben keine Ahnung. Dann macht man es eben selber.

Der Schwabe ist gesellig

Samstags ist in den Treppenhäusern die Hölle los. Überall wird gefegt, gewischt, gewienert. Und wenn schon alle im Treppenhaus (oder auf dem Gehweg) tätig sind, dann kann man auch gleich noch ein bischen miteinander reden. Der schwäbische Fachausdruck ist „baadschen“ was nicht ganz tratschen, nicht ganz neues austauschen, nicht ganz einfach nur unterhalten ist. Im Grunde kann man dieses Wort gar nicht übersetzen.

Kehrwoche01

Der Schwabe ist neugierig

Es gibt für einen Schwaben nichts schlimmeres, als etwas nicht zu wissen, was der Nachbar schon lange weiss. Weil nun alle gleichzeitig Kehrwoche machen und man baadschd kann man hier nun das neusete vom neuen erfahren. Wem sein Onkel ist gestorben, wem seine Kinder haben es nur aufs Geld abgesehen und welche Politiker gehören abgesetzt. Dies führt nun sofort zum nächsten Punkt.

Der Schwabe muss bruddln

Bruddln könnte man mit meckern übersetzen, aber das trifft es nicht. Bruddln ist nie so kraftvoll wie meckern gemeint, sondern immer nur ganz allgemein. Alles wird ja schlechter, der Euro, die Jugend und sowieso ist nichts wie früher. Und weil so viele Fussabdrücke auf den Treppen sind wird über die dreckigen Schuhe gebruddlt, über die Chemie (Meister Propper kann nicht gesund sein) und weil man sich ständig bücken muss bruddlt man noch über seinen kaputten Rücken.

Der Schwabe hat das schon immer gemacht

Punkt.

Kehrwoche02

Zum Schluß ein typisches Gespräch während der Kehrwoche

(Pfleiderer, 48, Haus fast abbezahlt, Meister im Maschinenbau. Lederer, 55, Lehrer, wohnt gegenüber) Übersetzung für Nichtschwaben in Klammer.

P: So, bisch au do? (So, auch hier zum Kehrwoche machen?)

L: Scho. (Selbstverständlich, man muss doch seinen Pflichten nachkommen. Ansonsten sieht es aus wie sonstwas.)

P: Fangsch grad ou? (Der Verschmutzung nach zu urteilen fängst du wohl gerade an.)

L: Noi, i bin scho fertig. (Nein, durch frühzeitiges anfangen bin ich schon fertig.)

P: Mr sieht gar nix. (So wie ich das sehe hast du aber nicht gründlich genug gekehrt.)

L: Seggl. (Leider erlaubt dein Intellekt nicht das Ergebnis richtig zu erfassen.)

P: Musch halt gscheit kehra. (Deine Kehrtechnik erscheint allerdings von suboptimaler Natur zu sein.)

L: Mache scho, abr d Bäsa sin heit au nimme des wasse mol wara. (Nun, die Technik stimmt, aber die modernen Arbeitsgeräte entsprechen einfach nicht denjenigen, die wir von früher kennen.)

P: Koi Wundr bei unsra schlechta Ausbildung. Au bei d Bäsabindr. (Die Ausbildung läßt zu wünschen übrig, auch in der Kehrgeräteherstellung)

L: Des kommt, weil d Politikr z wenig in Ausbildung neischtecka. (Ich gebe dir recht, aber das liegt an den Politikern die mehr Gelder für die Ausbildungszuschüße bewilligen sollten.)

P: Wenn i was z saga hät. (Wenn ich nur etwas zu sagen hätte.)

L: Was no? (Und du meinst wirklich es besser machen zu können?)

P: No dät i… Jetz guck dr den Rotzleffl oh! Latscht där durch mein Dräckhaufa. (Ich würde… Schau dir diesen Rotzlöffel an! Steten Schrittes läuft er unbeachtet meines Bergleins an Zusammgekehrtem.)

P(blägt nübr): He du Grasdaggl! Wenne de vrwisch gibts heiße Ohra! ((Schreit hinüber) Hallo du ungehobelter Klotz! Sollten wir uns wieder begegnen werde ich dir eine Ohrfeige verpassen!)

L: Den kenna mr doch. (Er kommt mir sehr bekannt vor.)

P: Des war m Kümmerer sein Olaf. Sei Opa isch neilich gschtorba. (Das ist Olaf, der Sohn von Herrn Kümmerer. Sein Großvater ist kürzlich von uns gegangen.)

L: Awa. Was hattrn ghett? (Ach Herrje. An was ist er verstorben?)

P: Kräbs. Odr Aschbest kennts au gwäsa sei. (Entweder Krebs, oder Asbest soweit es mein medizinsches Wissen zuläßt.)

L: Soso. Des isch abr koi Entschuldingung sei schlächte Nota. (Aha. Dies soll aber keine Entschuldigung für seine schlechte schulische Leistung sein.)

P: Wo hat dr Olaf schlächte Nota? (In welchen Fächern hat er ein Bildungsdefizit?)

L: Mitm deitsch hattrs net so ganz. (Mit seinem deutsch steht es nicht zum besten.)

P: Isch au net so wichtig. Schwätza muß mr kenna. (Die Beherrschung der Sprache hat nicht die höchste Priorität. Man muss sich verständlich machen können.)

L: So jetzt binne abr fertig. (Nun denn, meine Arbeit ist getan.)

P: I au. Komm, ganga mr in d Ocksa nübr. (Meine auch. Nun lass uns etwas Zeit in der Dorfschenke verbringen.)

L: I lad de uffn Trollingr ei. (Ich lade dich ein, sogar auf einen guten Tropfen Trollinger ein.)

P(blägt zur Fraa uffm Balkon): Hilde, i komm in nr Schtund wiedr. ((Ruft zur Frau die sich auf dem Balkon befindet) Meine liebe Hilde, ich werde nun kurz weg gehen, in etwa einer Stunde kannst du meine Rückkehr erwarten.)

L(flüschtrt): Odr in zwoi bis vier. ((Leise) Vermutlich werden wir dort viele Stunden verweilen und viele Gläser Trollinger bis zur Betrunkenheit konsumieren.)