Ha… Haa… Haaa… Haaaa TSCHI!

Hatschi!
Röchel…
Schneuz…

Es gibt viele Krankheiten auf der Welt. Schlimme Krankheiten. Böse Krankheiten. Tödliche Krankheiten. Aber die schlimmste Krankheit, die jemals auf der Welt grasierte ist der Männerschnupfen. Jaja, ich höre jetzt gerade alle Frauen unterm Tisch liegend Tränen lachen. Aber Frauen haben davon keine, absolut keine Ahnung. Der Männerschnupfen wird vom bösartigsten Virus überhaupt ausgelöst. Denke man nur mal an den Krieg der Welten von H.G. Wells, in dem sämtliche Aggressoren von kleinen, popligen Bakterien getötet werden. Aber die wären nur ein Witz gegenüber einem richtigen Männerschnupfen.

Ein Männerschnupfen ist schlimm, ein körperliches Leiden ohne Gleichen. Qualen, Torturen, Folter. Wie kann so wenig Nase so viel Flüßigkeit und Schleim produzieren. Natürlich putzt ein richtiger Mann sich seinen Gewürzprüfer. Aber in Folge ist irgendwann der ganze Bereich um die Nase völlig wund gescheuert. Das führt dann sehr schnell zu sehr schmerzhaften Blutungen, die eigentlich kaum noch zu stoppen sind. Allein schon der Blutverlust führt zu einer immensen Schwächung des ganzen Körpers. Als ob der nicht schon genug angschlagen wäre. Und von wegen eine Creme hilft. Cremes sind nur etwas für Weichspüler und Sockenbügler.

Begleitend kommt dazu noch hohes Fieber. Bei Männern ist das dann etwa 48°C, es sind aber auch schon höhere Temperaturen gemessen worden. Unter den Achseln, nicht im Anus. Dort unten wird kein Fieber gemessen, unter keinen Umständen, das wäre ja noch schöner. Nichts geht dort rein wo etwas rauskommt. Es sei denn der Mann ist Homosexuell, aber das ist eine Ausnahme die denen gegönnt wird. Ansonsten: NoGo. Am besten geht das Fieber messen mit Laser-Termometern mit WLAN um die Daten sofort per Whats-App an die nächste Gesundheitsbehörde schicken zu können. Diese kann dann sofort die nötigen Maßnahmen einleiten, allen voran eine großräumige Quarantäne. Man weiss ja nie, selbst das römische Reich ist alleine durch Männerschnupfen zerfallen.

In dieser Situation ist ein Mann völlig hilflos. Ohne Kraft, keinen klaren Gedanken fassen könnend, schon steht die Angetraute auf der Matte und heuchelt Mitleid: „Schatz, soll ich dir einen Tee machen?“ Als ob Tee helfen würde und sowieso ist Tee nichts für Männer, es sei denn das Tee am Golfabschlag. Wenn sich ein Mann einen Tee macht, dann einen Schwarztee. Mit Rum. Etwa 96% Rum, 3% Zucker und der Rest ist der heiße Sud. Nein, hier müßen stärkere Mittel her. Nur mühsam kann ein Mann mit Schnupfen reden, schließlich hat seine Zunge mittlerweile die Ausmaße eines Elefantenrüßels und so seine Frau in die Apotheke schicken um ein ganzes Arsenal an Medikation zu besorgen. Nur die stärksten Mittel, die härtesten Hämmer darf sie besorgen. Geeignet sind Medikamente die noch nicht zugelassen sind, besser noch Mittel für Pferde, wilde Stiere und Dinosaurier.

Sind die Arzneien endlich bei dem armen Opfer angekommen, so kann sich ein Mann nur noch mit letzter Kraft aufraffen um sich sämtliche Pillen auf einmal in Rachen zu werfen. Ohne mit Wasser nach zu spülen, denn Wasser geht nicht. Bier geht. Wein geht. Schnapps geht. Schmeckt gerade aber nach gar nichts und somit fällt das spülen aus. Zu viel ist das nicht, denn eine Wirkung kann bei einem Mann mit Männerschnupfen ohnehin nur marginal festgestellt werden. Alles zu schwach und von den Nebenwirkungen braucht man gar nicht reden. Das liest man ja auch immer wieder in der Zeitung. Da fallen Beine ab, ein dritter Arm wächst und am Hinterkopf wächst ein Kuheuter.

Ist der Zeitpunkt erreicht an dem die Blase geleert werden will beginnt das nächste Martyrium. Nachdem sich der Mann unter schrecklichen Qualen von seinen 7 Decken befreit hat und mit Schmerzenschreien aufgestanden ist, kann er sich nur noch langsam, an der Wand abstützend, in Richtung Klo schleppen. Dort angekommen muss er sich erstmal setzen und eine Weile ausruhen. Selbst eingefleischte Stehpinkler setzen sich und dies ist immer ein sicheres Zeichen für den nahenden Tod. Etwa eine Stunde später liegt er wieder in seinem als Krankenlager umfunktioniertem Bett, oder auf dem Sofa.

Mittlerweile zweifelt die Frau an der Heftigkeit der Krankheit. „Schatz, jetzt stell dich doch nicht so an!“ Oh, oh… Ein böser Fehler, denn nun wird ein Mann nicht ernst genommen und das ist neben seiner absoluten Hilfslosigkeit das schlimmste an sich. Frauen haben keine Ahnung. Von der Natur bevorzugt sind sie gegen den Virenstamm des Männerschnupfens vollkommen immun, sie sind nur Überträger. Doppel-X sei Dank. Da kann einem der Kopf abgeschlagen werden und den Frauen fällt nichts besser ein als „Heile, heile Gänschen.“ Des Mannes Leiden nicht wirklich ernst nehmend fragt sie mit ironischem Unterton, ob sie einen Doktor rufen soll.

Doktoren sind allesamt Quacksalber, vor allem die Hausärzte. Da ein Mann aufgrund seiner Schwächung nicht zum Arzt kann, aber auch keinen ins Haus läßt (ein Mann braucht keinen Arzt, es sei denn man hat sich beim Holz hacken ein Bein abgesägt), bleibt nur noch der Rettungshubschrauber. Unter einem Großaufgebot der Sicherheit (ABC-Schutzanzüge, Luftschleuse, Nationalgarde) betreten die Rettungskräfte vorsichtig die kontaminierte Wohnung. Sofort kommt der Mann an den Tropf. Kochsalzlösung, Traubenzucker und reines Morphium gegen die unerträglichen Schmerzen. Ist er dann endlich transportfähig, geht es mit dem Hubschrauber sofort in eine Spezialklinik nach Ingelfingen, wo der Bereich um die Klinik schon weiträumig evakuiert wurde.

Dort bekommt er dann endlich eine Behandlung die wirklich gegen Männerschnupfen hilft. Erstmal eine Spritze (10.000ml) damit der Geschmackssinn wieder zurück kommt. Stier-Extrakt (T-Bone-Steak) mit Vitaminbomben (Pommes Schranke) und Gerstentrinktur (Bier). Zur Heilung förderlich sind auch körperliche Ertüchtigungen, bei denen man aber wegen der Schwächung nicht selbst teilnehmen darf. Allerdings wirkt schon das alleinige anschauen vom Endspiel in der Champions-League oder die Live-Schaltung zum Beachvolleyball der Damen in Kalifornien wahre Wunder. Zur Not tut es auch der Playboy-Kanal. Der hilft zwar nicht, lenkt aber wenigstens etwas ab.

Nach endlosen vier Wochen ist der Patient so weit genesen, das er wieder nach Hause darf. Dort läßt man sich doch noch überreden sich von seinem Hausarzt noch für 6 Wochen krank schreiben zu lassen. Selbstredend darf eine anschließende Kur über 4 Wochen nicht fehlen. Nur für alle Fälle, die Gefahr eines Rückfalls und Ansteckung der Kollegen ist viel zu groß. Hier gilt: Lieber einmal zuviel zu Hause bleiben, als auch nur einen einzigen anderen Mann an zu stecken. Nun endlich hat auch die bessere Hälfte des Mannes die tödliche Gefahr eines Männerschnupfens erkannt. Reumütig versteht sie langsam sein Leiden und das damit alles andere als zu Spaßen ist. Zur Wiedergutmachung und um den restlichen Heilungsprozess zu fördern, schenkt sie im ein Abo der Sportkanäle auf Sky. In HD. Körperliche Ertüchtigung usw…

Wenn Frauen wissen würden was Männer durch mach müssen wenn sie einen Männerschnupfen haben, dann würden sie uns nicht mehr so belächeln. Gegen einen Männerschnupfen sind Geburten eine kitzlige Angelegenheit, abgetrennte Körperteile brauchen nur ein Pflaster (mit Bärchen-Motiv!) und auch der Tod selbst ist nur eine kleine Randerscheinung des Lebens. Männerschupfen ist brutal und hat schon ganze Völker dahin gerafft, die dann in den Geschichtsbüchern verschwiegen werden. Kennt irgendjemand den Stamm der Mannazonen? Eben! Frauen sollten ihre Männer ernst nehmen wenn sie einen Männerschnupfen haben, denn vielleicht haben sie etwas später keinen Mann mehr.

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