Ginabella Maggiore de Lombardio

Zurück vom Urlaub kamen wir zu Hause an und fanden ein leeres, kaltes Haus vor. Dies lag aber an dem Kater der uns ein paar Monate zuvor verlassen hatte. Aber die Zeit war Reif unser Haus wieder zu füllen und mit Liebe zu wärmen. Schon vor dem Urlaub waren wir im Tierheim und hatten uns eigentlich nach 10 Sekunden entschieden. Sie schien zu zu passen, war uns gegenüber nicht schüchtern und so hatten die anderen trotz Kulleraugen das nachsehen. Ihren Namen bekam sie vom Tierheim, Gina. Aber das war bestimmt nur ihr Spitzname, wir tauften sie aus Gründen unseres Urlaubs „Ginabella Maggiore de Lombardio“.

Nachdem wir sie dann endlich abgeholt hatten ging die Zeit der Eingewöhnung los. Alles wurde vorsichtig beschnuppert alles wurde berieben, nichts blieb verschont. Nach und nach taute sie auf und schon ein paar Stunden später kam sie bereitwillig zu uns und lies sich kurz streicheln. Aber nur kurz, für mehr waren wir noch zu fremd, die Umgebung zu ungewohnt. Allmählich fing sie an mit dem Spielzeug zu spielen. Oft jagte ich sie mit einem Katzenwedel und am allerliebsten jagte sie Wahlnussschalen, weil die so schön auf dem Boden klappern und unvorhersehbare Wege gehen. Aber irgendwann fing sie an vor Balkon- und Terassentüre zu jammern, aber soweit sollte es noch nicht sein.

gina06Auf Erkundung in der Wohnung

Als es so weit war öffneten wir die Terassentür und vorsichtig gleitete sie ins Freie. Langsam schlich sie einmal um das Haus, immer mit schnuppern beschäftigt, Mami und Papi im HIntergrund, aber da. Als nächstes war der Garten dran, aber blos nicht zu weit weg von uns, man kann ja nie wissen. Doch Katzen sind sehr neugierig und so verschwand sie im Busch und kam auf der anderen Seite in Nachbars Garten wieder raus. Wir beobachteten sie noch etwas auf ihrer Tour, dann gingen wir mit mulmigen Gefühl (kommt sie wieder zurück?) der Hausarbeit nach. Und sie kam wieder zurück, die Freude war groß als sie nach einer Stunde wieder da war und schon das erste Geschenk mitbrachte.

gina01Erster Ausflug im Garten

Mit dem ersten Geschenk, nach einer popligen Stunde schwante uns etwas, aber nicht was wirklich noch kommen sollte. Mit ihrer neuen Freiheit schleppt sie nun fast jeden Tag eine Maus an. Manchmal auch zwei. Gelegentlich auch drei. Ihr Rekord waren bislang 7 (in Worten: sieben) Mäuse an einem Tag. Ab und zu bringt sie auch einen Vogel mit, was dann naturgemäß eine riesige Sauerei in der Wohnung gibt. Den Federn wegen. Wir haben schon die Vermutung, ob nicht irgendwo ein Mäuseautomat steht, wo sie sich ab und zu eine mit ihrer American Catpress Card zieht. Den Vogel hat sie aber auch schon abgeschoßen. Kleine Fänge werden verspeist, große nur bespielt und die entsorge ich dann. Nachdem sie eine gigantische Maus daher brachte aber nicht fraß, schnappte ich mir das Opfer und trug es raus. Auf dem Weg in Garten erst fiel mein Blick genauer auf die seltsame Maus, die dann doch keine war. Es war ein Maulwurf. Was wird sie als nächstes bringen, den Spitz von nebenan? Den Dobermann von gegenüber? Ehrlich gesagt, ich habe Angst falls mal ein Zirkus gastiert. Dann schleppt sie sicher einen Elefanten an.

gina02Das erste Geschenk

gina05Dieses „Geschenk“ war leider nicht mehr zu retten

Wenn Gina nicht ihrer geregelten Arbeit nachgeht und ganz Schwaben von Mäusen befreit, dann liegt sie auf dem Sofa und schläft. Wenn ich auch drauf bin und fern sehe, umso lieber. Zwischen den Beinen. Also an Knie und Oberschenkel bekomme ich bestimmt einmal kein Rheuma. Ich habe auch keine Chance mehr zum aufstehen. Nichteinmal nachts, denn mittlerweile hat sie gelernt die Schiebetür zum Schlafzimmer zu öffnen. Dann wache ich kurz auf und verspüre erst ein ruckeln, dann einen Druck an meinen Füßen. Aha, Gina ist da. Aber ich betrachte das als Zeichen der Zuneigung, vor allem weil sie sich in Papis Schoß gern kraulen läßt und das Haus in Grund und Boden schnurrt.

gina04Dösen in Papis Schoß

Vom Charakter ist sie leicht verspielt, aber nicht zu sehr, gerade richtig für ältere Leute wie uns. Sie ist etwas ruhiger, aber doch kann man sie immer wieder zum spielen animieren. Oft liege ich mit meiner Katzenangel auf der Couch und spiele nebenher mit ihr. Oft kommt es vor, dann werde ich gefragt, mit wem ich den spiele, Gina ist vor 10 Minuten raus. Richtig verfressen ist sie auch nicht, sondern alles in einem vernünftigen Rahmen. Wenn ich da an das Hängebauchschwein wohlgenährten Kater 4 Häuser weiter denke, bei dem streift der Bauch am Boden (kein Witz). Der kann einem eigentlich nur noch leid tun.

Für den Winter haben wir uns etwas ausgedacht, da wir keine Katzenklappe haben und Bei Minusgraden die Terassentüre nicht ständig einen Spalt offen haben wollen. Gina hat ihre eigene Klingel, wenn sie kommt dann klingelt sie und wir lassen sie rein. Natürlich benutzt sie keine Pfoten zum klingeln, sondern setzt sich auf eine Matte die per Katzengewicht und funk einen Empfänger Ding-Dong machen läßt. Funktioniert noch nicht ganz perfekt, aber das wird auch noch. Ist sie wieder vom Streifzug zurück, dann wird erst einmal die halbe Wohnung berieben. Sicher ist sicher. Auch sonst reibt sie soviel wie keine andere Katze, das Töchterchen nennt sie eigentlich nur „Reibeklos„.

Gina ist nun seit September bei uns und wir haben viel Freude mit ihr. Es gibt immer was zu lachen und ein vorgewärmtes Bett hat ja auch sein Gutes. Vor allem im Winter. Keine Frage, ein Leben ohne Katze ist möglich, aber nicht sinnvoll…

gina03Über so etwas amüsieren wir uns des öfteren

Vegane Zigaretten

Zur Zeit kursiert im Netz ja ein sarkastischer Spruch zum Fleischkonsum. Wir kennen ihn ja alle, für denjenigen der ihn nicht kennt, oder die die ihn schon hinter einem Steak versteckt haben nochmal hier:

VeganNatürlich ist dieser Spruch in gewisser Weise lustig, sarkastisch und ein Körnchen Wahrheit steckt auch schon drin. Aber sind wir uns der Konsequenzen bewusst? Nein. Nun stehen wir mit unserer Bratwurst drausen am (unsäglichen) Heizpilz und beißen herzhaft hinein. Aber dann stört uns doch der Rauch vom Nachbarn. Eine Lösung muss her und zwar eine vernünftige, es bleibt also nur noch die Trennung der Fraktionen. Was haben wir dann? Raucher, Bratwurstesser, rauchende Bratwurstesser und vegane Raucher. Damit ist schon viel geholfen.

Aber halt! Was ist nun mit den Allergikern? Es kann und darf nicht sein, das ein Katzenbesitzer seine Tierhaare verbreitet, oder frisch aus dem Garten gekommen Pollen verteilt. Stellen wir im Winter weitere Heizpilze auf. Raucher, Bratwurstesser, vegane Raucher, vegane Raucher mit Allergie, Bratwurstesser mit Allergie, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, rauchende Bratwurstesser mit Allergie.

Im Sommer benötigen wir keinen Heizpilz, aber Sonnenschirme. Jedoch… Sonnenschirm hin oder her, es gibt auch Menschen, die Sonne wollen und solche die sie nicht vertragen. Die Gruppen müßen erneut aufgeteilt werden. Raucher die Sonne vertragen; Bratwurstesser die Sonne wollen; vegane Raucher mit Sonnencreme; vegane Raucher mit Allergie und Hang zum bräunen des Körpers; Bratwurstesser mit Allergie die ebenfalls gerne in der Sonne sind; rauchende Bratwurstesser ohne Allergie die keinen Schirm wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, aber Sonne gut ab können. Raucher mit Sonnenschirm; Bratwurstesser denen Sonne zuviel ist; vegane Raucher mit Sonnenallergie; vegane Raucher mit Allergie, nicht gegen Sonne; Bratwurstesser mit Allergie und Sonnenunverträglichkeit, rauchende Bratwurstesser ohne Allergie, mit Option keine Sonne zu wollen; rauchende Bratwurstesser mit Allergie, auch gegen Sonne.

Jetzt haben wir schon ziemlich viele Gruppen einteilen müßen und könnten doch zufrieden sein, oder nicht? Nein, natürlich nicht. So eine Bratwurst ist natürlich hauptsächlich aus Schweinefleisch. Im Zuge der Toleranz gegenüber anderen Religionen dürfen diese selbstredend nicht neben Moslems konsumiert werden, die bekanntlich kein Schweinefleisch essen. Die Gruppen sollte man noch einmal unterteilen in Religionen die Schwein erlauben und solche welche eben nicht. Ich versuche anzufangen: Muslimische Raucher die Sonne vertragen; christliche Bratwurstesser die Sonne wollen; buddhistische, vegane Raucher mit Sonnencreme, aber Allergien… (Langsam verliere ich den Faden).

Im Moment höre ich schon den Aufschrei, was ist mit den schwangeren Frauen die eine Bratwurst geniessen wollen, aber nicht mal passiv rauchen dürfen? Mittlerweile habe ich schon keine Lust mehr die Liste immer länger werden zu lassen, den es kommen noch Minderjährige (die man vor Rauch schützen muss), Fussballfans verschiedener Vereine (das kann zu Schlägereien führen), oder den massiv adipösen die zwei Plätze brauchen? Ebenso muss man natürlich an die trockenen Alkoholiker denken, denen soll kein Anreiz gegeben werden zu trinken. Somit muss auch noch nach Getränken sortiert werden. Dies führt dann zu trockenen Alkoholikerinnen die schwanger sind, somit von den Rauchern getrennt werden muss, zusätzlich keine Sonne vertragen und eine koschere Bratwurst essen wollen.

Am Ende geht das so aus, das die Gastronomie keine Räume mehr außer der Küche hat und sich alles im freien abspielt. Auch dabei darf man das Arbeitsplatzschutzgesetz nicht vergessen, somit müßen extra rauchende Bedienungen eingestellt werden, die Sonne vertragen und muslimisch sind. Die Parkplätze müßen umgewidmet werden, da man für die vielen Gruppen ca. 28611m² braucht. Dann ist jeder in seiner Facon glücklich, aber steht ganz alleine blöd herum. Wollen wir das wirklich? Ich persönlich will das nicht, denn gerade die Vielfalt macht das Leben würzig, auch wenn es uns nicht immer ganz passt wie es ist.

Am Ende sage ich dazu nur noch: Scheiß drauf! Ich haue mir ein Steak rein wann und wo es mir passt, trinke ein Bier dazu und rauche anschließend eine Verdauungszigarette. Wenn zu dem Steak noch eine Bratwurst kommt, dann umso besser.

grillenSo muss es sein, da lass ich mir nicht drein reden

Niere, Herz und Leber

Der Titel dieses Beitrages hört sich wie schwäbische Esskultur. Saure Nieren mit Bratkartoffeln und einer Sauce, das ist wirklich gut. Oder Leber mit Kartoffelbrei und Apfelkompott. Aber es geht hier nicht um die angenehmen Dinge des Lebens, sondern um ein ernstes Thema: Organspende.

Der menschliche Körper ist zwar relativ robust im Vergleich mit einer Spinnwebe, doch schnell kann beides beschädigt werden. Die Spinne hat dann viel Arbeit, das mag ärgerlich sein, aber defekte Organe sind wesentlich schlimmer, können sogar bis zum tod führen. Die Gründe für ein kaputtes Organ mögen so zahlreich und individuell wie die Menschen sein. Ein Unfall, schwere Krankheit, oder auch nur ganz banal Pech können zum Ausfall eines Organs führen.
Im Mittelalter war dies für viele ein Todesurteil, jedoch ist der heute Stand der Medizin wesentlich weiter als vor 1000 Jahren. Nierentransplantation? Kein Prolem für Chirurgen. Neues Herz? Eigentlich schon Routineeingriff für die Ärzte. Abstoßungsreaktion? Dafür gibt es Pillen.

Das größte Problem ist das Transplantat. Denn man muss erst einmal ein neues Organ haben um es dem Patienten einsetzen zu können. Es gibt einfach zu wenige und die Wartelisten sind lang. Für manche zu lange…
Spenderorgane werden dringend gebraucht, aber woher nehmen? Die Lösung kennen wir alle, von Menschen die gerade das letzte Hemd bekommen. Nach dem sterben ist der Körper nicht mehr auf Organe angewiesen, von daher sollte sich keine Frage stellen.

Es gibt einen schönen (buddhistischen) Vergleich mit einer Tasse Tee. Selbst wenn die Tasse (der Körper) zerstört wird, ist der Tee (die Seele) immer noch vorhanden, er hat sich nicht geändert. Abgesehen vom nassen Fußboden. Die meisten Religionen sehen nach dem sterben ein weiterleben der Seele, sei es in Himmel, oder in einem neuen Körper. Der urprüngliche Körper wird nicht mehr benötigt.

Was soll nun also dagegen sprechen, das man nach dem Ableben seine Organe weiter gibt? Richtig, gar nichts. Gute Menschen können so noch bis nach dem letzten Atemzug etwas gutes bewirken und Bösewichte ihre Waage etwas mehr auf der richtigen Seite belasten.

2014 wurden in Deutschland ca. 3700 Organe transplantiert. In den USA hat jemand ausgerechnet, das eine erfolgreich transplantierte Niere umgerechnet etwa 84.500€ einspart. Logisch, die Kosten der ständigen Dialyse fallen weg. Dies bedeutet in Deutschland bei ca. 1.500 Nieren im Jahr 2014 ein Einsparvolumen von 126.750.000€ was für mich eine sehr große Zahl ist.

Mehr freiwillige Spenden würden auch dem illegalen Organhandel Einhalt gebieten und die Lebensqualität der Patienten schneller verbessern, da bei mehr Spendern auch schneller ein passendes Organ gefunden wird. Auf illegalem Weg kann man es sich aber auch nur dann leisten, wenn man dafür genügend Geld hat. Als „normaler“ Mensch bekommt man sicherlich keinen Kredit für so eine Aktion. Davon abgesehen gibt es auch wilde Geschichten, bei denen Menschen betäubt werden, um ihnen Organe zu rauben. Selbst wenn davon nur die Hälfte wahr ist, wer lässt sich schon freiwillig die Leber entnehmen wenn man in der Blüte seines Lebens steht? Also ich nicht, meine Leber soll noch viel Rotwein bearbeiten dürfen.

Organspender werden ist ganz einfach. Vordruck im Internet suchen, z.B. bei https://www.organspende-info.de/ und den ausgedruckten Ausweis ausfüllen. Ich habe meinen schon viele Jahre und immer dabei. Ich bin glühender Verfechter des Widerrufprinzips. Da gibt es für mich auch kein “aber!“ und die Angehörigen hätten da bei mir ebenfalls nicht viel zu melden. In Deutschland haben wir das Zustimmungsprinzip, man stimmt der Organentnahme zu. In meinen Augen völliger Humbug, denn es machen sich nur wenige Gedanken und sowieso ist man zu faul einen Ausweis zu organisieren. Man sollte jedem entnehmen dürfen, es sei denn er widerspricht. Da auch hierzu die meisten zu faul sind, ist das Ergebnis eine höhere Zahl an Spenderorganen. Ich habe mir die letzten Tage mal den Spaß erlaubt und mein Umfeld befragt, ob ein Organspendeausweis vorhanden ist. Erschreckend war die Zahl derjenigen die einen haben, nämlich 0. In Worten: Null. Auf die Frage warum erntete ich nur ein Schulterzucken. Ich hoffe nur, das diese Leute nie auf ein neues Organ angewiesen sind.

Egal wie man dazu jetzt steht, man sollte sich nur eins überlegen: Was passiert wenn ich eines schlechten Tages selbst auf ein neues Organ angewiesen bin? Gibt es dann auch einen Spender für mich, oder muss ich weiter leiden, vielleicht sogar sterben? Was wäre wenn niemand mehr seine Organe spendet? Machen wir doch alle die Welt ein kleines bißchen besser indem wir Spender werden, in der Hoffnung, dass diese Option nie gezogen werden muss.

OrganspendeSo sieht der Ausweis aus.

Abzocke und Wegelagerei

Oft hört man die zwei Wörter Abzocke und Wegelagerei. Ab und zu gesellt sich noch Raubritter dazu, oder wird mit einem beherztem „Haben die nix besseres zu tun?“ quittiert. Wenn jetzt noch die gefüllte Staatskasse erwähnt wird, dann dürfte es endgültig klar sein, ich rede von den Radarfallen, im Volksmund Blitzer genannt.

Den meisten dürfte es schon mal passiert sein, einmal nicht aufgepasst und schon hat man eine Strafe wegen zu schnellem fahrens kassiert. Das beste was man machen kann ist nicht aufregen, den Fehler einsehen und zahlen. Auch wenn es noch so ungerechtfertigt erscheint, es gibt eben ein paar Regeln an die man sich halten sollte. Tut man dies nicht, dann wird man bestraft. Sei es beim Fussball bei dem ein Foul einen Strafstoß nach sich zieht, bei der Arbeit, dann darf man das Teil neu machen und verliert seine Prämie. Greift man beim Monopoly in die Kasse dann wird man aus der Runde geworfen und nie wieder zum spielen eingeladen. Oder nehmen wir das berühmte As im Ärmel, bei dem man im wilden Westen erschoßen wurde. Bei allem was wir tun gibt es Regeln, an die wir uns normalerweise halten. Natürlich mal mehr, mal weniger. Im Straßenverkehr ist das genau so, die Regeln sind bekannt, schließlich hat man vor vielen Jahren die Fahrschule besucht, in der man die Regeln gelernt hat. Bei Mensch Ärger dich nicht ist es nicht allzu dramatisch, wenn man die Regeln übertritt. Sitzt man aber im Auto kann es um Menschenleben gehen. Daher sollte dies richtig bestraft werden.

Nun, erschießen wie im wilden Westen muss für zu schnelles fahren wirklich nicht sein. Trotzdem bin ich sehr für höhere Strafen und vor allem mehr Kontrolle. Was nützt die höchste Strafe wenn man niemand erwischt. Jetzt im Moment kann ich das ächzen und stöhnen von einigen hören. Aber ich sehe das so: Wenn es nicht weh tut, dann ist es auch keine Strafe. Man könnte das auch, wie in einigen Ländern, an den Verdienst koppeln. 100 € tun einer Krankenschwester mit ihrem Fiat Panda sicher viel mehr weh, als einem wohlhabenden Unternehmer wenn er mit seinem Audi R8 die gleiche Strafe erhält. Und das mir die Selbstständigen jetzt aber nicht arm gerechnet werden. Da wird nicht nur das Finanzamt gefragt, sondern auch der Umsatz mit berücksichtigt.

Für richtig schnelles fahren sollte es auch richtig schnell ein Fahrverbot geben. Vielleicht schreckt das dann eher ab. Es gibt nämlich nicht viel vernünftige Gründe dafür. Angenommen man möchte von der Arbeit nach Hause fahren, das ist doch kein Grund fürs rasen. Im Gegenteil, gerade hier kann man doch entspannt sein. Auf einer engen Straße ohne Ausweichmöglichkeit, wenn der Rettungswagen hinter einem die Terz des Notfalls von sich gibt, dann sollte jede Geschwindigkeit legitim sein, bis das Einsatzfahrzeug vorbei kann. Aber selbstverständlich nur in dem Rahmen, in dem niemand gefährdet wird. Denn auch bei aller Not und Eile, ein Unglück muss nicht noch größer gemacht werden. Ganz beliebt ist als Ausrede ein gaaanz wichtiger Termin. Was soll ich da noch sagen, dann muss man seine Termine eben anders legen und genügend Puffer einbauen. Fertig, Punkt. In der Produktionswirtschaft gibt es das CPM (Critical Path Method, Methode des kritischen Pfades) in dem man sehr genau sieht wo Reserven und neuralgische Punkte sind.

Als nächstes sollte nach jedem Blitzer (den man nicht gut verstecken muss) ein weiterer stehen und zwar richtig gut versteckt. Wer bei beiden zu schnell fährt, der sollte aber auch nur einmal zur Kasse gebeten werden. Es war ja eine Fahrt mit mehr oder weniger konstanter Übertretung. Wer aber beim ersten ordentlich fährt und dann Gas gibt, den soll dann aber die doppelte Strafe treffen, denn in diesem Moment unterstelle ich Vorsatz, mit der Option daß der Fahrer das Gegenteil beweisen darf. Obwohl ich nicht glaube das er das kann.

Oft bemüht sich der Ertappte mit dem Satz: „Warum wird denn hier geblitzt, da ist keine Schule und sowieso, alles ist so schön ausgebaut und übersichtlich.“ Dazu kann ich ein Beispiel geben. Es gibt in meiner Heimat eine sehr gut ausgebaute Straße. Breit, übersichtlich und bergab. Oder bergauf, wenn man weg fährt. Meine Jugend verbrachte ich nicht weit weg von dieser Steige und es gab keine Woche ohne Unfall, oft musste der Rettungswagen ausrücken. Irgendwann hat es den Ordnungshütern gereicht und verstärkt Kontrollen eingeführt. Die Einheimischen fahren nun alle ganz brav, erwischt werden nur noch Auswärtige. Unfälle? Mittlerweile extrem selten. Sollten die Kontrollen aber wieder aufhören, dann muss man kein Prophet sein um zu wissen was dann passiert. Dann wird gefahren auf Teufel komm raus und die Unfallzahlen nehmen wieder zu. Daher sind Kontrollen wichtig, denn Blech kann man bezahlen, Gesundheit schwer und Leben gar nicht.

Bei allem muss man jetzt aber auch nicht päpstlicher als der Papst sein, oder wie Monaco Franze zu sagen pflegte: „A bissrl was geht imma“. Machen wir ja alle so. Ein paar km/h zu viel, das sind noch keine Raser, aber mit 65 oder 70 innerorts zu fahren, da hört mein Verständnis ganz schnell auf. Damit ich selbst vor den Radarfallen geschützt bin, habe ich mir einen Toyota gekauft. Diese sind schon serienmäßig mit einem hervorragendem Warnsystem ausgestattet. Es funktioniert mit biovisuellen Sensoren, an die eine elektromechanische Anzeige gekoppelt ist. Im Volksmund nennt man dies Tachometer. Ab und zu mal darauf schauen wirkt Wunder und die Abzocker und Wegelagerer haben keine Chance mehr.

30_Zone

Eingang in meine Wohngegend. Unübersichtlich und eng, daher 30 fahren.